Wie ich zum Coachen kam...
Nachts um vier in Deutschland über dem neuen Kundenangebot sitzen; beim Sandsturm Mäuse aus dem Meetingraum in Kuwait jagen; für den late check-in in Litauen im Anzug Bad putzen; im 5-Stern Hotel in Indien beschämt an die Menschen in den Slums denken; sich mit kaum Sprit im Südafrikanischen Busch verfahren, um einen Trainer zu suchen - wenn man jung und hungrig ist, ist jede Hürde eine Chance, eine "once-in-a-lifetime opportunity", für die man sich dankbar zeigt und extra anstrengt.
Innere Balance war mir lange ein Fremdwort, Ruhezeiten bedeuteten "sich auf die faule Haut legen". Als rebellische Tochter selbstständiger Eltern aus der Hotellerie konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich nicht unendlich lange durch Leistung und Einsatz den Anforderungen des Lebens die Stirn bieten kann. "Alles ist möglich, ich muss mich eben einfach ein bisschen mehr anstrengen, das Leben ist kein Ponyhof..." Irgendwann habe ich durch den wachsenden Hunger nach Anerkennung, Abenteuer und Selbstbestätigung verlernt, auf mich selbst zu achten und es ordentlich übertrieben. Mit der Erfahrung und der zunehmenden Führungsverantwortung in den rauen Welten der Hotelketten, Konzerne und Agenturen, kam die Sehnsucht nach Stabilität, Ehrlichkeit und Sinnhaftigkeit. Die große Welt erschien mir plötzlich hart und ungerecht, meine Haut zu dünn und die Entscheidungen, die ich mitgetragen habe, nicht immer mit meinem Wertesystem vereinbar. Nach einem recht harten Schnitt wurde es Zeit meinen Weg zu beschreiten und eine Coachingausbildung anzufangen - eineinhalb sehr bereichernde, konfrontierende und fordernde Jahre, in denen ich meine Selbstständigkeit und mich neu entdecken durfte. Nicht nur das Coachen fiel mir vor die Füße, sondern zum Glück auch gleich noch ein toller Mann und heute Vater meiner zwei fantastischen Kinder. Jetzt liegt meine Motivation in der Veränderung – ich muss noch immer in Bewegung sein, aber heute nicht mehr, um Anerkennung zu bekommen, sondern um mit Menschen an ihren ganz persönlichen Anliegen, an ihren vielfältigen Projekten und individuellen Wünschen zu arbeiten. Spaß bereitet mir das „Puzzle-bauen“ – einzelne Bausteine miteinander zu verbinden, neue Herangehensweisen und Perspektiven auszutesten, Lösungen auch mal cross-functional anzugehen; und Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und Bedürfnissen zu vernetzen. Mein Ziel ist einen Beitrag zu einer wertschätzenden Grundhaltung in Unternehmen und damit dem Aufbau lebenswerter Umwelten zu leisten. Ich will zuhören und lernen, maßgeschneiderte Lösungen mit den Menschen in Unternehmen entwickeln, Freiräume für neue Ansichten schaffen und für die nächsten großen Aufgaben motivieren. Ein wichtiger Schlüssel liegt dabei für mich in der Kommunikation und im Verstehen, besonders zwischen Generationen. Mein Antrieb ist meine Familie, meine innere Balance und die österreichischen Berge - da liegt mein Herz, daran arbeite und das genieße ich jeden Tag! Jetzt freue ich mich auf deine Geschichte! |